elipsLife im Magazin „DER Mittelstand“ – Ausgabe 5/18

Zum Personal Sorge tragen heißt Kosten sparen

Wie die regelmäßige Wartung von Autos führt auch die regelmäßige „Gesundheitswartung“ beim Personal zu signifikanter Kostenreduktion. Zum Beispiel mit dem richtigen Vorsorgekonzept.

Gemäß DAT zahlten Firmen 2016 für Verschleißreparaturen bei ihren Fahrzeugflotten EUR 171 pro Fahrzeug, dazu kamen weitere EUR 265 für die Wartung zur Verlängerung der Lebensdauer. Personaler kennen dagegen die Kosten des gesundheitsbedingten Ausfalls von Mitarbeitern oft nicht, obwohl bei Mitarbeitern die „Verschleißkosten“ weit höher sind als bei Autos. Fällt nämlich ein Arbeitnehmer krankheitsbedingt aus, entstehen direkte Kosten durch die Lohnfortzahlung sowie indirekte Kosten durch den Ausfall von Wertschöpfung, Stellvertreter- und Rekrutierungskosten sowie Qualitätseinbußen. Laut Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) sind bei deutschen Unternehmen 4 von 100 Mitarbeitern durchgängig krank, der Wertschöpfungsausfall beläuft sich deshalb auf jährlich mehr als EUR 3.000 pro Mitarbeiter (Basis: durchschnittliche Bruttowertschöpfung 2016 von EUR 72.000). Eine Firma mit 100 Mitarbeitern sieht sich also Ausfallkosten von über EUR 300.000 gegenüber. Trotz dieser hohen Kosten halten viele Unternehmen ihre Fahrzeugflotte aufwändiger gesund als ihre Mitarbeiter.

Hohe Absenz- und Fluktuationskosten angehen

Erst das Kennen der tatsächlichen Absenz- und Fluktuationskosten führt zu einer verbesserten „Gesundheitswartung“ der Mitarbeiter — die auch im Interesse der Arbeitgeber selbst liegt. So dienen ergonomisch einstellbare Stehtische und Bürostühle der Gesunderhaltung im Arbeitsumfeld und sind Maßnahmen, die unter den Begriff der betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) fallen. Die Früherkennung möglicher Krankheiten dient der Prävention — besonders im Bereich der Psyche — und verhindert oft längere Ausfälle und höhere Kosten. Professionelle Care Manager können zum Beispiel ein sich abzeichnendes Burn-out mit geeigneten Maßnahmen lindern oder gar verhindern. Doch auch bei Mitarbeitern lassen sich längere krankheitsbedingte Ausfälle nicht immer vermeiden. Allerdings sehen viele Firmen für ihre Mitarbeiter keine „Reparaturmaßnahmen“ vor und verspielen so die Chance auf eine Reintegration.

Erhalt der Arbeitskraft und Reintegration senken Kosten

Die Reintegration von erkrankten Mitarbeitern und der Erhalt ihrer Arbeitskraft reduzieren die Ausfallkosten, während Maßnahmen zur Gesunderhaltung die Lebensdauer der Ressource Mensch verlängert. Mit dem Ziel, den durchschnittlichen Krankenstand von 4 % markant zu senken. Eine Studie von Roland Berger Consulting (2011) sagt: „Programme zur betrieblichen Gesundheitsförderung führen zu einer Reduktion von Abwesenheitszeiten von 30 bis
40 %.“ Der erwähnte Betrieb mit 100 Mitarbeitern könnte also jährlich rund EUR 100.000 einsparen!

Ein Schweizer Vorsorgemodell kennt die Kombination von Risikoabsicherung (gegen die finanziellen Auswirkungen von Tod oder Berufsunfähigkeit) und Präventions- bzw. Reintegrationsmaßnahmen. Die Zusage einer kollektiven biometrischen Absicherung ergänzt der Versicherer mit umfassenden Care-Management-Leistungen. Die Kosten dieses auch in Deutschland verfügbaren Vorsorgemodells neutralisieren sich bereits mittelfristig durch die Reduzierung der krankheitsbedingten Fehlzeiten. Und: der Arbeitgeber erhält quasi kostenneutral ein emotionales Alleinstellungsm erkmal bei den Lohnnebenleistungen, was seine Reputation als attraktiver Arbeitgeber stärkt.

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