Fachartikel von Lucas Müller, CEO elipsLife Deutschland, Oktober 2019

Der Begriff der Berufsunfähigkeit ist zu starr

Der Begriff der Berufsunfähigkeit ist zu starr

Der Begriff der Berufsunfähigkeit ist zu starr

Der Begriff der Berufsunfähigkeit ist zu starr

Die bekannte klassisch deutsche Berufsunfähigkeitsversicherung leistet nach sechs Monaten eine Rentenzahlung, wenn der Versicherte seine zuletzt ausgeübte Tätigkeit nicht mehr zu mindestens 50% ausüben kann. Eine solche Absicherung ist besser als nichts. Sie weist aber auch einige Schwächen auf. Ein Plädoyer für eine sinnvoll koordinierte und zeitgemäße Einkommenssicherung. 

Herr Berger ist ein Beziehungsmensch. Seit mehr als zwanzig Jahren im Betrieb konnte er wichtige Partner und Kunden an sich binden. Sie schätzen ihn und seine offene und aufrichtige Art. Eine «Zeit ohne Berger» kann sich sein Vorgesetzter nicht vorstellen. Doch nun ist Berger plötzlich nicht mehr da. Er war im Aussendienst tätig und auf das Auto angewiesen. Ein chronisches Rückenleiden hatte seine Arbeit zuerst massiv eingeschränkt. Schliesslich wurde er von seiner Versicherung berufsunfähig gesprochen und ihm die vereinbarte monatliche Rente zugesprochen. Der Arbeitgeber verlor damit eine wichtige, erfahrene und nur schwer ersetzbare Fachkraft. Aber auch Herr Berger selbst ringt mit der Situation, fühlt sich nicht mehr gebraucht und wertgeschätzt.

Starrer Begriff der Berufsunfähigkeit
Wieso wird ein noch arbeitsfähiger, wertvoller Arbeitnehmer aus dem Arbeitsprozess genommen? Herr Berger könnte weiterhin mit seinem Namen für die vom Kunden gewohnte Qualität und Verlässlichkeit stehen, indem er sein Fachwissen und seine Erfahrung in anderer Form einbringt die Beziehungspflege könnte er reduzieren und einem Nachfolger abtreten.

Das Problem liegt im starren Begriff der Berufsunfähigkeit. Dieser sieht eine Leistung vor, wenn der Versicherte seine zuletzt ausgeübte Tätigkeit nicht mehr ausüben kann. Wenn also Herr Berger nicht mehr Auto fahren kann, ist er im versicherungstechnischen Sinne berufsunfähig. Eine alternative, ähnliche Tätigkeit wird dabei nicht eruiert, obwohl sie für alle drei Parteien – Arbeitgeber, Versicherter und Versicherer – von Vorteil und wünschenswert wäre. 

Einkommenssicherung als zeitgemäße Deckung
Herr Berger hat zwei Interessen: (i) er möchte sich weiterhin einbringen und nicht als berufsunfähig gelten, und (ii) er möchte keine drastische Änderung seiner finanziellen Situation.

Die betriebliche Einkommenssicherung ist deshalb auf dem Vormarsch. Immer mehr deutsche Unternehmen versichern ihre Belegschaft gegen die finanziellen Risiken einer Invalidität oder eines Todesfalls. Viele wählen nicht den Leistungsbegriff der Berufsunfähigkeit, sondern jenen der Einkommenssicherung. Es wird also das Einkommen versichert, respektive im Krankheitsfall die Einkommenseinbuße aufgefangen, statt eine Rentenleistung basierend auf der zuletzt ausgeübten Tätigkeit zu entrichten. 

Am Beispiel von Herrn Berger sind die Vorteile offensichtlich: Er arbeitet weiter im Betrieb und bringt seine Erfahrung im Innendienst ohne Reisetätigkeit ein. Seine hervorragenden Kontakte kann er sukzessive seinem Nachfolger übergeben. 

In seiner neuen Tätigkeit verdient Herr Berger aber weniger als vorher. Deshalb wird die Einkommenseinbuße vom Arbeitgeber – kongruent rückgedeckt durch die auf kollektive Versicherungslösungen spezialisierte elipsLife – im Rahmen der vereinbarten Höhe aufgefangen. Mit dieser Lösung bringt sich Herr Berger weiterhin als Arbeitskraft ein und muss nur einen geringen Gehaltsrückgang verkraften.

Fachkräfte mit sinnvoller Deckung halten
Arbeitgeber wollen keine Fachkräfte verlieren. Im Krankheitsfall sollten deshalb Versicherungslösungen greifen, die den Mitarbeiter im Betrieb halten, statt ihn in die Berufsunfähigkeit abzuschieben. Insbesondere in Zeiten sich weiter verschärfenden Fachkräftemangels ist jede gesunderhaltene und in den Arbeitsprozess zurückkehrende Arbeitskraft von großer Wichtigkeit. Der starre Begriff der Berufsunfähigkeit trägt diesem Umstand keine Rechnung. Er erachtet eine ausgeübte Tätigkeit als wichtiger als den tatsächlichen Einkommensverlust. Dies ist nicht zeitgemäß, weil sich immer weniger Menschen mit dem Status ihrer Tätigkeit identifizieren, sondern vielmehr Wertschätzung und Selbstwertgefühl suchen. Dies erhalten sie durch sinnstiftende Arbeit.

Mit der betrieblichen Einkommenssicherung schützen Arbeitgeber ihre Mitarbeitenden vor einem finanziellen Fiasko und haben gleichzeitig die Möglichkeit, wichtiges Personal im Betrieb zu halten. Dabei geht es um die Absicherung des Einkommensverlusts statt des «zuletzt ausgeübten Berufs». Eine klassische Win-Win-Situation, von der sich immer mehr Unternehmen überzeugt zeigen. 

Personal Profile
Lucas Müller
CEO elipsLife Deutschland

Lucas Müller ist verantwortlich für elipsLife Deutschland und hat in dieser Rolle die Herausforderung, lokale Bedürfnisse zu wecken und einen neuen Markt erschaffen zu können. Er beschäftigt sich seit über zehn Jahren mit biometrischen Kollektivlösungen im Rahmen der betrieblichen Vorsorge. Nach seinem Studium und Masterabschluss in Betriebswirtschaftslehre an der Universität Fribourg absolvierte Lucas Müller das Graduates Programme bei Swiss Re, ehe er nach einem kurzen Exkurs bei einem Schweizer Krankenversicherer 2011 zu elipsLife stiess. Dort war er fünf Jahre als Head Sales CH/LI für den Aufbau der Schweizer Vertriebseinheit verantwortlich. Seit Mai 2017 führt er die deutsche Einheit von elipsLife als CEO Germany.

Fachartikel «Gesunde, produktive Mitarbeiter

Print