Fachartikel von Kirsten Rehage, Januar 2021

Das Coronavirus: Wie wir trotz Coronastress mit Zuversicht in das neue Jahr starten

Das Coronavirus hat 2020 bestimmt – und wird auch 2021 noch weitgehend prägen. Die Gesellschaft als Ganzes und jeder Einzelne sind betroffen, Unsicherheiten und Ängste bestimmen das Leben. Eine persönliche Strategie für den Umgang mit der Pandemie kann Sicherheit schaffen. Und es gibt Aspekte, die zuversichtlich stimmen.

Das Jahr 2020 war geprägt durch die Corona-Pandemie. Auch 2021 wird das Virus zumindest bis auf Weiteres unseren Alltag bestimmen. Es hat gezeigt, wie verwundbar jeder Einzelne, aber auch die Gesellschaft als Ganzes ist. Eine Situation, die unsere fortschrittliche Gesellschaft seit langem nicht mehr gekannt hat. Die andauernde Pandemie betrifft aber die Lebensgewohnheiten von allen Menschen und lässt erkennen wie unterschiedlich diese mit Angst, Unsicherheit und Ohnmacht umgehen. 

Seelischer Ausnahmezustand 
Steigende Fallzahlen, Zunahme von Todesfällen, Bedrohung von Existenzen: tägliche Meldungen dieser Art rufen Unsicherheit und Ängste hervor und haben bei vielen eine enorme Belastung und Stress zur Folge. Hinzu kommt oftmals das Gefühl, der Situation hilflos ausgeliefert zu sein. Verstärkt wird die Belastung durch die Reduzierung der sozialen Kontakte. Treffen mit Freunden oder Familie, gemeinsame Pausen mit Kollegen, der persönliche Austausch mit anderen – all das aktuell eher eine Seltenheit. Viele Mitarbeitende sind wieder im Homeoffice tätig und betreuen teilweise gleichzeitig ihre Kinder. Die Mitarbeitenden, die an ihren Arbeitsplätzen in den Unternehmen arbeiten, halten Abstand und meiden Kontakte zu Kolleginnen und Kollegen. Immer schwingt die Sorge mit: „Stecke ich jemanden an? Steckt mich jemand an?".

Die Sehnsucht nach dem „Leben vor dem Virus“ wird immer größer. Fakt ist allerdings, dass der Ausnahmezustand noch eine Zeit andauern wird und nach Einschätzung von Experten zu psychischen Erkrankungen führen oder diese verstärken kann. Eine alarmierende Aussage, gehören doch gerade psychische Erkrankungen zu den häufigsten Gründen für krankheitsbedingte Fehlzeiten. In nicht wenigen Fällen führen sie sogar zum vorzeitigen Ausscheiden aus dem Berufsleben. 

Persönliche Strategie entwickeln
Der Coronastress hat im Vergleich zum Frühjahr 2020 zugenommen. Nach dem ersten Lockdown und einem verhältnismäßig entspannten Sommer realisieren viele erst jetzt, dass das Virus noch länger zum Leben gehören und im neuen Jahr nicht einfach so verschwinden wird. Deshalb gilt es jetzt, seine persönliche Strategie im Umgang mit der Pandemie zu entwickeln. Diese schafft Sicherheit und nimmt Ängste. Folgende Tipps können dabei hilfreich sein:

  1. Zuversichtlich sein: Eine positive Haltung und ein optimistischer Blick in die Zukunft helfen im Umgang mit den derzeitigen Einschränkungen und Umständen.
  2. Achtsam sein: Auf sich selbst achten bedeutet in diesen Zeiten, sich darauf zu konzentrieren, was man selbst in der Hand hat und kontrollieren kann (z.B. Einhaltung der Hygieneregeln). Und nicht auf die Dinge, die man nicht beeinflussen kann (z.B. das Stoppen des Virus). Achtsam sein heißt auch, die eigene Belastbarkeitsgrenze nicht zu überschreiten, sondern bei Bedarf Hilfe in Anspruch zu nehmen.  
  3. In Kontakt bleiben: Auch wenn der persönliche Kontakt zurzeit nur eingeschränkt möglich ist, gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, mit Freunden und Verwandten in Kontakt zu bleiben, beispielsweise über Messengerdienste oder Videotelefonie. 
  4. Sich bewegen und gesund ernähren: Ausreichende Bewegung und gesunde Ernährung fördern das Wohlbefinden. Dies ist gerade in schwierigen Zeiten wie jetzt von besonderer Bedeutung.

Positiv in die Zukunft blicken
Das neue Jahr bietet – neben den vielen Sorgen – auch viele Gründe, zuversichtlich zu sein. Nachdem im Kampf gegen das Coronavirus in rasantem Tempo ein Impfstoff entwickelt wurde, konnten bereits Ende Dezember die ersten Impfungen vorgenommen werden. Zudem stehen weitere Impfstoffe kurz vor der Zulassung. 

Die Pandemie hat in der Arbeitswelt nachhaltige Änderungen beschleunigt. So wurde z.B. Homeoffice noch vor einem Jahr in vielen Unternehmen mit Skepsis betrachtet. Die Krise hat aber gezeigt, dass diese vielfach unbegründet war: Homeoffice wird auch zukünftig zum Arbeitsalltag gehören und es vielen Mitarbeitenden einfacher machen, Beruf und Privatleben zu vereinbaren.

Auch das Wissen über die Wichtigkeit und den Wert der körperlichen und psychischen Gesundheit hat zugenommen. Arbeitgeber sollten dies als Chance begreifen und Ihre Mitarbeitenden unterstützen, gesund zu bleiben. Eine lohnende Investition, lassen sich doch dadurch Kosten für krankheitsbedingte Fehlzeiten einsparen und das Employer Branding stärken.  

Das Coronavirus hat zu gravierenden Einschränkungen für alle und oft auch zu einem Gefühl der Ohnmacht geführt. Zeitgleich hat die Pandemie aber auch Neuerungen, Veränderungen und Umdenken ausgelöst und beschleunigt. Deshalb lohnt es sich, mit Zuversicht in das Jahr 2021 zu starten – wissend, dass die aktuelle Krise vorübergehen wird, die ersten Meilensteine hierfür gelegt sind und viele aus der Krise resultierende Änderungen nachhaltig sein werden. 

Zur Person
Kirsten Rehage
Head Care & Claims Management elipsLife Germany & Austria

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