Fachartikel von Kirsten Rehage, April 2020

Das Coronavirus – Wie wir ein erfolgreiches persönliches Krisenmanagement betreiben

Arbeiten im Homeoffice, keine Restaurant-, Kino- oder Fitnessstudiobesuche - so präsentiert sich die aktuelle Situation in Deutschland und in vielen anderen europäischen Ländern. Das Coronavirus bedeutet soziale Isolation. Eine große Herausforderung, ist der Mensch doch ein soziales Wesen, der Kontakt zu anderen Menschen braucht. Isolation führt zu Einsamkeit. Forscher sagen sogar, dass Einsamkeit körperlich krank machen kann. 

Die Coronakrise gesund überstehen, ist das Ziel. Das bedeutet allerdings nicht nur eine Ansteckung mit dem Virus zu vermeiden, sondern auch die Folgen der Isolation körperlich und psychisch gut zu verkraften. Die Krise kann auch als Chance zur Steigerung der Widerstandskraft gesehen werden.

Der Mensch ist ein belastbares Wesen, den diese Situation vieles abverlangt und auch überfordert. Das Gute ist, er verfügt über Reserven, um hiermit umzugehen. Aktuell ist nicht davon auszugehen, dass es zu einem Anstieg psychischer Erkrankungen kommen wird. Viel wahrscheinlicher sind Befindlichkeitsstörungen, also die negative Wahrnehmung des gegenwärtigen Zustandes. 

Es gibt viele Möglichkeiten, um eine Ansteckung zu vermeiden, soziale Kontakte meiden und regelmäßig die Hände waschen sind zwei davon. Doch was kann helfen, die Zeiten der sozialen Isolation gut zu überstehen? Folgende Tipps können unterstützen:

1. Routine und Struktur
Struktur schafft Sicherheit und stärkt bei Stress. Daher ist es sinnvoll, den Tag zu planen und dabei Dinge wie gewohnt – wie in normalen Zeiten – zu erledigen; also aufstehen, anziehen, arbeiten und dabei die gewohnten Essens- und Pausenzeiten einhalten. So entsteht das Gefühl, etwas selber in der Hand zu haben und der Situation nicht hilflos ausgeliefert zu sein. 

2. Positiv Denken
Kontakt- und Ausgangssperren bedeuten für die meisten Menschen eine Einschränkung ihrer Freiheit und Selbstbestimmung. Dies verleitet dazu, nur das Negative an der Situation zu sehen. Es ist daher hilfreich sich zu überlegen, wozu diese Maßnahmen gut sind, denn das Vermeiden sozialer Kontakte ist der persönliche Beitrag eines jeden im Kampf gegen das Coronavirus. Auch die Wahrnehmung, dass in diesen Zeiten die Solidarität in der Gesellschaft zunimmt, kann helfen. 

3. Bewegung
Bewegung hat positive Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele. Ein Spaziergang in der Mittagspause oder nach der Arbeit ist eine gute Möglichkeit, um frische Luft zu schnappen und den Kopf frei zu bekommen. Auch gibt es eine Fülle von digitalen Angeboten, um Sport zu treiben. 

4. Ausgewogene Ernährung
Neben Sport ist auch eine ausgewogene Ernährung wichtig für das allgemeine Wohlbefinden. Es ist zwar verführerisch, auf die Schnelle Tiefkühlkost zuzubereiten, zum Wohlfühlen trägt diese Art der Ernährung aber nur bedingt bei. Zu empfehlen sind vielmehr ausreichend Obst und Gemüse sowie wenig Fleisch.

5. In Kontakt bleiben
Auch wenn der persönliche Kontakt zurzeit nur eingeschränkt möglich ist, gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, mit Freunden und Verwandten in Kontakt zu bleiben, beispielsweise Messengerdienste oder Videotelefonie. Dies gilt für sowohl für den privaten wie auch für den beruflichen Bereich. Ein regelmäßiger Austausch mit Familie, Freunden und Kollegen versetzt uns außerdem in die Lage zu erkennen, ob es jemandem schlecht geht und sie oder er Probleme im Umgang mit der gegenwärtigen Situation hat. 

Jeder ist zurzeit sein eigener Krisenmanager, jeder betreibt sein eigenes Krisenmanagement. Dabei gilt es, seine eigene Strategie zu entwickeln. Es geht nicht nur darum, die Krise zu überstehen, sondern auch darum, gestärkt aus ihr hervorzugehen.

Zur Person
Kirsten Rehage
Head Care & Claims Management elipsLife Germany & Austria

Fachartikel «Das Coronavirus - Wie wir ein erfolgreiches persönliches Krisenmanagement betreiben.»

Drucken