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Fehlzeiten durch Care Management reduzieren

Fehlzeiten durch Care Management reduzieren

Gesunde und motivierte Mitarbeiter sind die Basis für jedes erfolgreiche Unternehmen. In der heutigen Zeit fühlen sich jedoch immer mehr Menschen überfordert, hoher Zeit- und Leistungsdruck und häufige Unterbrechungen macht Arbeitnehmer für Krankheiten und Unfälle anfälliger. In diesem Gastbeitrag schreibt Siegfried Hischke über einen Fall, der deutlich macht, wie mit Hilfe von Care Management in einem Unternehmen die Fehlzeiten deutlich gesenkt werden konnten.

Peter B. sitzt mit seiner Familie am sonntäglichen Frühstückstisch und freut sich schon auf Montag. Sein neuer Job als Disponent macht ihm mittlerweile genauso viel Spaß wie seine frühere Tätigkeit als LKW-Fahrer. Eine chronische Herzerkrankung und einige Operationen haben ihn im letzten Jahr dazu gezwungen, seinen Traumberuf aufzugeben. Damals war ihm noch nicht klar wie es beruflich mit ihm weitergehen wird. Sein Glück: Sein Arbeitgeber hatte bereits ein Jahr zuvor für alle Mitarbeiter eine betriebliche Einkommenssicherung eingeführt.

War for Talents

Peters Arbeitgeber ging es zu diesem Zeitpunkt wie den meisten mittelständischen Unternehmen in Deutschland. Die Geschäfte liefen gut und die Umsätze stiegen, aber der zunehmende Fachkräftemangel machte ihm zu schaffen. Schon zu dieser Zeit fehlten in Deutschland über 400.000 Fachkräfte und bis 2030 wurde eine Lücke von bis zu 3 Millionen prognostiziert. Dieser Entwicklung wollte Peters Arbeitgeber nicht einfach tatenlos zusehen, zumal er als kleinerer Mittelständler mit 250 Mitarbeitern schon immer den Konkurrenzdruck der größeren Firmen in seiner Region spürte. Bereits in der Vergangenheit wurden ihm aufgrund höherer Gehälter, und nun auch infolge attraktiver Mitarbeiter-Benefits, Fachkräfte abgeworben.

Teure Fehlzeiten

Eine Analyse durch einen Experten legte schnell offen, dass sich Peters Arbeitgeber neben der Fachkräfteproblematik noch einer weiteren Herausforderung stellen musste – einer überdurchschnittlich hohen Fehlzeitenquote. Die durchschnittliche Fehlzeitenquote deutscher Unternehmen lag im Jahr 2016 bei 4,7 Prozent. Die Fehlzeitenquote von Peters Firma belief sich jedoch auf 6,2 Prozent. Damit war im Schnitt jeder Mitarbeiter fast 23 Tage arbeitsunfähig!

Steigerung der Arbeitgeberattraktivität

Der Experte empfahl eine besondere Form der betrieblichen Altersversorgung. Es sollte sich zum einen die soziale Verantwortung widerspiegeln, aber sich auch betriebswirtschaftlich für das Unternehmen rechnen. Eine betriebliche Einkommenssicherung in Verbindung mit einem Care Management war das Modell der Wahl. Der Arbeitgeber erteilt dabei seiner gesamten Belegschaft eine Zusage auf Hinterbliebenen- und Invaliditätsabsicherung. Zusätzlich schließt er zur Finanzierung dieser Zusage eine kollektive Risikoabsicherung bei einem Spezialversicherer ab, und übernimmt gleichzeitig die Beitragszahlung. Der besondere Aufbau dieses Modells bietet dem Arbeitgeber die Möglichkeit, alle Arbeitnehmer in seinem Betrieb abzusichern, unabhängig von Alter und möglichen Vorerkrankungen. Obwohl Peter eine chronische Herzerkrankung hatte, war er bei der Anmeldung zu diesem Benefit-Modell voll einsatzfähig und konnte seiner Tätigkeit als LKW-Fahrer uneingeschränkt nachgehen. Als erster Teil dieses Modells profitierte Peter vom inkludierten Care Management, einer Assistanceleistung des Versicherers, um krankheitsbedingte Fehlzeiten im Unternehmen zu senken.

Der Care Manager als neutraler Lotse

Als sich Peters Zustand aufgrund der Herzerkrankung zunehmend verschlechterte, besuchte ihn ein Care Manager des Versicherers zu Hause. Sein Arbeitgeber hatte ihn zuvor auf diese Möglichkeit der Unterstützung angesprochen und ihm die externe Unterstützung angeboten. Nachdem eine erneute Operation mit ambulanter Reha nötig wurde, unterstützte ihn der Care Manager – vergleichbar einem Lotsen – auch bei der Koordination mit anderen Kostenträgern und beim Antrag für die Reha-Maßnahme. Es zeigte sich, dass Peter aufgrund seiner Erkrankung nicht mehr in der Lage sein würde, schwere Be- und Entladetätigkeiten auszuüben. Sein Arbeitgeber bot ihm daraufhin eine Vollzeitstelle als Disponent an, die jedoch mit einer Einkommensminderung von 30% verbunden war.

Fehlzeiten konnten gesenkt werden

Nun kam der zweite Teil der betrieblichen Einkommenssicherung zum Einsatz. Peter erhielt zum teilweisen Ausgleich seiner Einkommensminderung eine zusätzliche Rente aus der betrieblichen Zusage. Für seinen Arbeitgeber rechnete sich das Modell ebenfalls, denn die Wiedereingliederung durch das Care Management verlief deutlich schneller als ohne Unterstützung durch den Care Manager. Gleichzeitig konnte sein Arbeitgeber einen verdienten Mitarbeiter trotz Erkrankung weiterbeschäftigen. Bereits ein Jahr nach Einführung des Modells wurde auch die Fehlzeitenquote im Betrieb um 20 Prozent reduziert.

Zur Person
Siegfried Hischke
Head Employee Benefits elipsLife AG

Siegfried Hischke beschäftigt sich seit 30 Jahren mit der betrieblichen Altersversorgung. Er war in dieser Zeit in unterschiedlichen Fach- und Führungspositionen tätig. Dabei war er maßgeblich an der Entwicklung neuer Vorsorgekonzepte im deutschen Versicherungsmarkt beteiligt. Seit September 2017 verantwortet er die bAV-Aktivitäten der elipsLife AG in Köln. elipsLife, eine Tochter von Swiss Re, bietet mit der betrieblichen Einkommenssicherung die erste Versicherungslösung, die biometrische Risiken wie zum Beispiel Berufsunfähigkeit mit Reintegrationsmaßnahmen kombiniert.

Betriebliche Vorsorge – Fehlzeiten durch Care Management reduzieren

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